Warum bin ich heute nur so fertig?
Ein grauer, verregneter Sonntag. Man hat sich in sein warmes Bett gekuschelt, die Tafel Schokolade angebrochen und schaut bereits die fünfte Folge der neuen Lieblingsserie.
Ein grauer, verregneter Sonntag. Man hat sich in sein warmes Bett gekuschelt, die Tafel Schokolade angebrochen und schaut bereits die fünfte Folge der neuen Lieblingsserie.
Bevor die Trauerfeier beginnt, trifft Richard Mitschke die letzten Vorbereitungen. Ein altes Handtuch hat er zwei Mal um Freddie gewickelt. Er liegt aufgebahrt auf einem improvisierten Altar: ein Tisch, auf dem eine Plastikdecke gezogen wurde. Darauf versuchen zwei schwarze Trauerbänder und künstliche Blumen die Stimmung vergeblich angenehmer zu machen.
Die Berliner Morgenpost hatte sich den passenden Rahmen ausgesucht: Der Club Ritter Butzke im Herzen von Kreuzberg verwandelte sich am Dienstagabend vor 120 Zuschauern vom Dancefloor zum Podium. „Droht Berliner Clubs das Aus?" – diese Frage hatte die Tageszeitung vorher etwas überspitzt gestellt.
Dieser Text hätte eigentlich ein anderer werden sollen. Einer, der mit kleinen Stadtgeschichten zu tun hat und das, obwohl ich weder Ethnologe noch Journalist bin. Ich habe über die vietnamesischen Änderungsschneidereien Berlins schreiben wollen, aus dem einzigen und banalen Grund, dass es so viele davon gibt.
Die Sonne steht tief über einem Altbau in Prenzlauer Berg. Eine Mischung aus Verkehrslärm, Vogelgezwitscher und den fröhlichen Stimmen spielender Kinder dringt ans Ohr. Vor der Filiale eines bekannten Geldinstitutes mustert ein Polizeibeamter mürrisch die menschenleeren Fußwege. Sein herumschweifender Blick scheint nicht genau zu wissen, wonach er sucht.
Es wäre angenehm, aber: Problemen kann man nicht entfliehen. Viel mehr ist die Flucht selbst ein Dilemma. Auch wir Di-Lämmer rennen davon, wenn der große, böse Wolf hinter den Büschen lauert. Aber wenn man ständig flieht, wo landet man dann? Bei dieser Ausgabe vom Dilemma-Magazin.
Akash Collet hat das originelle Scannerprojekt realisiert. Er studiert Kunst an der „École supérieure des arts décoratifs” in Strasbourg, als Künstler bezeichnet er sich jedoch nicht. „Sich als Künstler zu etikettieren, das ist nur ein Statussymbol, nichts weiter als ein Name.
Am Bahnhof der Prenzlauer Allee wartet ein Mann auf die Straßenbahn, um in der Flüchtigkeit der folgenden Augenblicke seine Zeitungen zu verkaufen. Sie befinden sich in dem ausgebleichten Jutebeutel, der schräg von seinem Handgelenk baumelt. Hans-Jürgen ist gut gelaunt.
Als kleiner Straßenjunge – als den Erikas sich selbst sah – kam er damals in die Hauptstadt, die für ihn wie ein großer Abenteuerspielplatz wirkte. All die Möglichkeiten, die Aussichten, das bunte Treiben schienen hier einfach grenzenlos zu sein. In Litauen hatte Erikas zuvor gerade seine Schulausbildung abgeschlossen. Unsicher darüber, was er in seinem weiteren Leben machen wollte, entschied er sich fürs Reisen, seinen Horizont zu erweitern, zu suchen und zu finden, was er von sich selbst erwartete.
Es ist mal wieder soweit. Der Ball rollt. Eine Gruppe gut trainierter Männer rennt diesem extrem motiviert hinterher, und versucht, selbigen zu treten. Es ist WM! Endlich! Not. Oder: Mir doch egal! Die Deutschlandspiele zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Sie bedeuten Ruhe und Frieden.